Fahrerassistenzsysteme einfach erklärt

Kamilya - August 25, 2023

Fahrerassistenzsysteme einfach erklärt

Sie machen dir das Leben als Autofahrer leichter und sicherer: Fahrassistenzsysteme. Oft sind sie mit Kürzeln wie ESP oder LKA beschrieben. Hand aufs Herz: Weisst du, was sich dahinter versteckt? Wir von CARIFY zeigen dir alle modernen Fahrerassistenzsysteme und erklären dir, wozu sie dienen und wie sie funktionieren.

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Was sind Fahrerassistenzsysteme?

Assistenten unterstützen, und genau dafür sind Fahrassistenz-Systeme gedacht. Sie helfen dir beim Autofahren und sorgen dafür, dass du Gefahren frühzeitig erkennst. Andere halten dein Fahrzeug in der Spur oder verhindern, dass die Räder beim Bremsen blockieren. Einige der auf Englisch ADAS (Advanced driver-assistance systems) genannten Helfer sind in der Schweiz sogar Pflicht. Erfahre im Blog von CARIFY mehr darüber.

Was gibt es für Fahrerassistenzsysteme?

Selbst der Sicherheitsgurt gehört zu den Fahrassistenzsystemen. Daran erkennst du, dass die Helfer im Auto sowohl technisch als auch mechanisch sein können oder (wie die Knautschzone) zur Konstruktion gehören. In diesem Blog geht es um elektronische Systeme, die das Fahren einfacher und sicherer machen. Sie lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:

Überwachende Systeme

Diese Assistenzsysteme sind beim Fahren immer aktiv, greifen aber nur dann ins Fahrgeschehen ein, wenn es erforderlich ist. Dazu gehören der Spurhalteassistent und der Abstandsregeltempomat.

Informationssysteme

Dazu gehören Warnleuchten auf dem Armaturenbrett (etwa die Tankanzeige) oder das Head-up-Display. Alarmtöne machen dich darauf aufmerksam, dass Türen nicht geschlossen oder Gurte nicht korrekt angelegt sind. Auch das Müdigkeitswarnsystem gehört dazu.

Automatisierte Systeme

Sie reagieren, bevor du überhaupt eine Gefahr wahrgenommen hast, und leiten etwa eine Notbremsung ein. Viele der reaktionsschnellen Assistenten sind bereits in neueren Fahrzeugen verpflichtend vorgeschrieben.

Die folgende Liste zeigt dir die wichtigsten Fahrerassistenzsysteme:

Adaptive Cruise Control (ACC) oder Automatische Distanzregelung (ADR)

Dieser Assistent passt deine Geschwindigkeit an den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug an. Den ermittelt ein Sensor in der Fahrzeugfront. So fährst du immer mit hinreichendem Sicherheitsabstand, um im Ernstfall bremsen zu können. Oft ist das System ein Bestandteil des folgenden Fahrerassistenzsystems:

Autonomes Notbremssystem (AEBS)

Es überwacht die Einhaltung des Abstands zu vorausfahrenden Autos und Hindernissen sowie die Geschwindigkeit, Lenkung und Pedalstellung. Droht eine Kollision, erfolgt eine automatisch eingeleitete Notbremsung.

(Elektronischer) Bremsassistent (EBA)

Er sorgt im Ernstfall für eine Notbremsung bei maximalem Pedaldruck, verstärkt also die Bremskraft. Damit die Räder dabei nicht blockieren, greift das nächste System ein:Anti-Blockier-System (ABS)

Es reduziert den Bremsdruck, um ein Blockieren der Räder bei einer Vollbremsung zu vermeiden. Dadurch schont das System die Reifenprofile und verkürzt den Bremsweg bei Nässe.

Notbremsassistent (ANB)

Neben einem Abstandswarner, der dich vor zu geringen Abständen zu Hindernissen warnt, kann das System selbsttätig bremsen oder eine Notbremsung initiieren.

Notbremslicht

Zeigt durch Blinken der Bremslichter eine Notbremsung an.

Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)

Droht dein Fahrzeug auszubrechen, bremst der Assistent gezielt einzelne Räder ab, damit du dein Fahrzeug schnell wieder unter Kontrolle bekommst. So erweitert es das Anti-Blockier-System und die Antriebsschlupfregelung.

Spurhalteassistent (LKA)

Durch Infrarot oder eine Kamera erkennt das System anhand von Fahrbahnmarkierungen, Leitplanken oder Gegenverkehr, wenn du die Spur zu verlassen drohst, ohne den Blinker zu setzen oder das Lenkrad deutlich einzuschlagen. Es warnt dich vor einem versehentlichen Spurwechsel.

Spurwechselassistent

Eine Kamera oder Sensoren überwachen den toten Winkel deines Fahrzeugs. Das System warnt vor unsicheren Spurwechseln.

Verkehrszeichenerkennung (VZE)

Die per Kamera erfassten Verkehrszeichen werden im Head-up-Display angezeigt. Ist das System mit einer intelligenten Geschwindigkeitsassistenz gekoppelt, hältst du automatisch die geltende Geschwindigkeit ein.

Tempomat (GRA)

Indem das System das Drehmoment deines Motors anpasst, überschreitest du dank Tempomat nie die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit.

Rückfahrassistent

Der Assistent warnt dich vor Hindernissen beim Rückwärtsfahren und hilft dir beim Einparken.

Müdigkeitswarnsystem, Aufmerksamkeitsüberwachung (DDAW)

Aufgrund deines Fahrverhaltens erkennt das System, wann etwas dich vom Verkehrsgeschehen zu sehr ablenkt. Da er auch dein Lenkverhalten analysiert, erkennt er zudem Müdigkeit anhand der Häufigkeit hektischer Lenkeingriffe. Optische und akustische Warnungen weisen dich darauf hin, dass du besser eine Pause einlegen solltest.

Alkohol-Sperrsystem

Lässt dein Auto nicht starten, wenn du alkoholisiert bist.

Reifendruckkontrollsystem (RDKS)

Warnt dich vor zu geringem Reifendruck.

Antriebsschlupfregelung (ASR)

Verhindert ein Durchdrehen der Räder beim Anfahren.

Bergab- und Berganfahrhilfe, Hill Descent Control (HDC) und Hill Hold Control (HHC)Hauptsächlich SUVs und Offroader haben die Geschwindigkeits- und Bremskontrolle für hügeliges Gelände.

Cybersecurity

Bietet Schutz gegen Cyberangriffe durch Hacker, die deine elektronischen Fahrerassistenzsysteme manipulieren könnten.

Fernlichtassistent

Das Fernlicht passt sich ans Verkehrsaufkommen an, sodass andere Fahrer nicht geblendet werden. Registriert die Kamera keinen Verkehr auf der Strasse, schaltet sie das Fernlicht automatisch an.

Blackbox

Ein Unfalldatenschreiber speichert deine Fahrdaten im Fall eines Unfalls, und zwar die 5 Sekunden vor dem Ereignis bis zu dessen Ende.

Der Einfachheit halber verwenden Autohersteller und Händler Abkürzungen für die in den Fahrzeugen eingebauten Fahrerassistenzsysteme. Manche kennt man zudem noch unter verschiedenen Kürzeln. Gar nicht so leicht, da den Überblick zu behalten. Diese alphabetische Übersicht der wichtigsten Kürzel hilft dir dabei:

  • ABS: Anti-Blockier-System

  • ACC, ADR: Abstandsregeltempomat

  • AEBS: Autonomes Notbremssystem

  • ANB: Automatisches Notbremssystem

  • ASR: Antriebsschlupfregelung

  • DDAW: Müdigkeitswarnsystem

  • EBA: Elektronischer Bremsassistent

  • ESP: Elektronisches Stabilitätsprogramm

  • GRA: Tempomat

  • HDC, HHC: Bergab- und Berganfahrhilfe

  • LKA: Spurhalteassistent

  • RDKS: Reifendruckkontrollsystem

  • VZE: Verkehrszeichenerkennung

Weitere Assistenzsysteme machen das Fahren in Lkws und Transportern sicherer. Dazu gehören das Kollisionswarnsystem für Fussgänger und Radfahrer (Blind Spot Information System for the detection of Bicycles BSIS) sowie der Totwinkelassistent.

So hilfreich Fahrassistenzsysteme auch sind – der Fahrer bist immer noch du. Es ist natürlich verführerisch, sich einfach zurückzulehnen und die automatisierten Systeme machen zu lassen. Doch trotz aller Kontrollen musst du die Kontrolle über dein Fahrzeug behalten. Schliesslich kann die Technik auch mal versagen oder irrtümlich reagieren. Daher müssen alle automatisierten Systeme ausgeschaltet oder im Ernstfall vom Fahrer übersteuert werden können.

Daneben bedeuten Warntöne oder blinkende Leuchten auch selbst eine Ablenkung, die gefährlich werden kann, wenn zu viel auf einmal deine Aufmerksamkeit erfordert. Das gilt umso mehr, wenn du die Warnungen nur durch manuelle Eingaben deaktivieren kannst. Dann bist du zu sehr abgelenkt, um die Strasse vor dir noch gut im Blick zu haben. Überlege dir also gut, wie viele Fahrassistenzsysteme du wirklich brauchst, denn manche dienen vor allem der Bequemlichkeit.

Fahrassistenzsystem Pflichtausstattung in Autos ab 2022

Seit Juli 2022 gehören einige Fahrassistenz-Systeme in der Schweiz (wie in der EU) zur Pflichtausstattung in Neuwagen. Die automatisch greifenden Assistenzsysteme sollen die Unfallzahlen und -schwere verringern. In den kommenden Jahren werden sie auch für ältere Autos und Lkws verpflichtend. Die Tabelle zeigt dir, welche das sind.

FahrassistenzsystemPflicht in neu zugelassenen FahrzeugenPflicht in älteren Fahrzeugen
Blackbox; UnfalldatenschreiberAb 7/22Ab 7/24
Alkohol-SperrsystemAb 7/22 für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge Ab 1/26 für schwere Motorfahrzeuge Ab 7/24 für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge Ab 1/29 für schwere Motorfahrzeuge
Intelligenter GeschwindigkeitsassistentAb 7/22Ab 7/24
RückfahrassistentAb 7/22Ab 7/24
Müdigkeitswarner; AufmerksamkeitsüberwacherAb 7/22Ab 7/24
CybersecurityAb 7/22Ab 7/24
Notfall-SpurhalteassistentAb 7/22 für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge Ab 7/24 für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge
Fortschrittliches Notbrems-Assistenzsystem bei HindernissenAb 7/22 für Pkw und leichte NutzfahrzeugeAb 7/24 für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge
Fortschrittliches Notbrems-Assistenzsystem bei Fussgängern und VelofahrernAb 7/24 für Pkw und leichte NutzfahrzeugeAb 7/26 für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge
NotbremslichtAb 7/24Ab 7/26
TotwinkelassistentAb 7/22 für schwere MotorfahrzeugeAb 7/24 für schwere Motorfahrzeuge
Kollisionswarnsystem für Fussgänger und RadfahrerAb 7/22 für schwere MotorfahrzeugeAb 7/24 für schwere Motorfahrzeuge

Schon länger Pflicht ist das Reifendruckkontrollsystem (RDKS).

Alle CARIFY Autos sind auf dem neuesten Sicherheitsstand

Bei CARIFY kannst du sicher sein, dass unsere Fahrzeuge mit allem ausgestattet sind, was der Gesetzgeber fordert. Viele unserer Autos bieten dir sogar zusätzliche Funktionen, die deine Fahrsicherheit und den Fahrspass noch erhöhen.

Tipp: Auf unserer Website kannst du unser Angebot nach deiner Wunschausstattung filtern. So findest du schnell dein Traumauto vom Cabrio bis hin zum SUV mit allen modernen Fahrassistenzsystemen.

Fazit

Fahrassistenzsysteme machen dein Auto sicherer und können sogar Unfälle verhindern. Deswegen sind einige von ihnen inzwischen sogar Pflicht bei Schweizer Neuwagen. Bis 2026 sollen auch ältere Fahrzeuge mit den modernen Helfern ausgestattet sein. Planst du einen Neuwagenkauf oder willst du dir eine Occasion zulegen, solltest du die kommende Entwicklung daher im Auge haben. Auf der sicheren Seite bist du mit einem Auto-Abo von CARIFY. Unsere Autos sind immer auf dem aktuellen technischen Standard, bieten dir viele Extras und eine 1A-Wartung. So kannst du schon heute die Sicherheit geniessen, die teils erst in einigen Jahren Pflicht wird.

FAQs:

Wie viele Fahrassistenzsysteme gibt es?

Über 40 elektronische Fahrassistenzsysteme erhöhen die Fahrsicherheit. Viele von ihnen müssen bereits heute in Neuwagen verbaut sein. Die Wichtigsten davon findest du in unserem Blog.

Welche neuen Assistenzsysteme gibt es?

Zu den neueren Fahrassistenzsystemen, die in den kommenden Jahren in allen Fahrzeugen Pflicht werden, gehören:

  • Notfall-Spurhalteassistent

  • Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner

  • Notbremsassistent

  • Geschwindigkeitsassistent

  • Notbremslicht

  • Rückfahrassistent

  • Blackbox

  • Alkoholempfindliche Wegfahrsperre

Wie funktioniert ein Fahrassistent

Fahrerassistenzsysteme überwachen dein Fahrverhalten und (per Kamera, Ultraschall oder Radar) die Umgebung rund um dein Auto. So messen sie die Abstände zu Hindernissen und berechnen den Bremsweg bei deiner aktuellen Geschwindigkeit. Die computergesteuerten Prozesse können beim Überschreiten von Grenzwerten blitzschnell Reaktionen einleiten, zum Beispiel eine Notbremsung. Andere Systeme überwachen dein Fahrverhalten, um dich vor drohendem Einschlafen am Steuer zu warnen. Viele Fahrerassistenzsysteme dienen vor allem deiner Sicherheit, indem sie für mehr Fahrstabilität sorgen oder Gefahren durch blockierende Räder vorbeugen. Andere machen die Bedienung deines Navis oder des Multimediasystems bequemer und weniger ablenkend.

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