Die Checkliste für die Probefahrt: Alles, was du wissen musst

Kamilya - Februar 2, 2024

Der schöne Schein kann trügen, das gilt auch für neue und gebrauchte Autos. Wenn du dich mit Motoren nicht auskennst, sagt dir selbst der Blick unter die Motorhaube nicht viel. Besonders bei der Suche nach dem passenden Gebrauchten als deinem neuen fahrbaren Untersatz solltest du dich nicht auf den Augenschein verlassen, sondern unbedingt dein Recht auf eine Probefahrt wahrnehmen. So hast du die Chance, technische Mängel aufzuspüren und festzustellen, ob dir das Fahrgefühl des Autos gefällt. Doch worauf musst du während der Fahrt achten und was gilt es noch zu bedenken? Mit unserer Checkliste zur Probefahrt entgehen dir keine verdeckten Probleme.

Wie läuft eine Probefahrt ab?

Du hast dein Traumauto entdeckt (ob als Occasion oder Neuwagen) und möchtest am liebsten sofort den Kaufvertrag unterschreiben? Ohne Probefahrt ist das keine gute Idee. Damit sich das vermeintliche Schnäppchen nicht als Dauergast in der Garage entpuppt, solltest du es vor dem Kauf auf Herz und Nieren prüfen. Nicht nur als unerfahrener Autokäufer gilt: Hol dir jemanden dazu, der sich mit Fahrzeugen auskennt und dich möglichst objektiv beraten kann. Oft nimmt der Verkäufer ebenfalls an der Probefahrt teil und versucht, dir Bedenken zum Fahrverhalten des Autos oder auftretender Mängel auszureden. Dann ist es gut, jemanden dabei zu haben, der dir den Rücken stärkt oder dich auf den Boden der Tatsachen zurückbringt. Fahren solltest du aber auf jeden Fall selbst, denn nur so merkst du, ob du dich im Fahrzeug sicher fühlst.

Bevor du einsteigst und losfährst, solltest du die folgenden Dinge beachten: Am Anfang steht die äussere Begutachtung des Fahrzeugs. Dazu gehören Schrammen und Beulen im Lack oder sonstige Vorschäden ebenso wie der Zustand der Reifen. Passt die saisonale Bereifung und haben die Pneus genug Profil? Hat das Fahrzeug eine gültige MFK und das Abgaswartungsdokument? Ein weiterer wichtiger Punkt: Checke vor Fahrtantritt die Bordelektronik, Elemente wie Scheibenwischer, Fensterheber, Lüftung/Heizung/Klimaanlage und die Beleuchtung sowie die Infotainmentsysteme. Während der Fahrt schaltest du Radio und Lüftung jedoch aus, damit du ungewöhnliche Fahrgeräusche besser wahrnehmen kannst. Auch die Fenster sollten geschlossen sein.

Und wie läuft die Probefahrt genau ab? Wir haben den Ablauf für dich in der folgenden Checkliste übersichtlich zusammengefasst.

Die kurze Probefahrt-Checkliste

test driving checklist

Vor der Fahrt

  1. Festen Termin vereinbaren Sowohl du als potenzieller Käufer als auch der Verkäufer müssen ausreichend Zeit haben, um das Fahrzeug zu checken und die Probefahrt ohne Stress durchzuführen. Achte darauf, dass die Probefahrt bei Tageslicht stattfindet, damit du Mängel am Fahrzeug besser sehen kannst. Bei zu schlechtem Wetter solltest du den Termin jedoch verschieben. Meide für die geplante Fahrt Zeiten, an denen erfahrungsgemäss viel Verkehr herrscht. Schliesslich soll es eine Probefahrt werden, kein Probestau.

  2. Freund oder Familienmitglied mitnehmen Damit dich der Verkäufer nicht zu einem unbedachten Kauf überredet, solltest du die Probefahrt nicht allein unternehmen. Frage Freunde oder Familienmitglieder um Beistand. Optimalerweise kennt sich die Begleitung selbst mit Autos aus und weiss um die Schwachstellen.

  3. Strecke planen Wenn du planlos drauflos fährst, entgeht dir womöglich der eine oder andere Fahrzeugmangel. Such dir daher eine Strecke durch verschiedene Geländearten inklusive einer Autobahn heraus. Befindet sich keine Autobahn in der Nähe, kannst du auch auf eine Strasse ausweichen, auf der ein hohes Tempo erlaubt ist. Such dir aber nicht nur ebene Strecken heraus. Bei einem Abstecher über Kopfsteinpflaster oder andere holprige Untergründe hörst du am besten, ob im oder unter dem Fahrzeug etwas klappert.

  4. Schäden dokumentieren Damit es nach der Probefahrt nicht zu Diskussionen über Schäden am Fahrzeug kommt, solltest du mit dem Verkäufer vor der Probefahrt alle Vorschäden erfassen und dokumentieren. Wenn der Verkäufer nicht an der Probefahrt teilnimmt, musst du vorab die Haftung klären (gibt es eine Vollkaskoversicherung?) und alle Modalitäten (etwa zur Dauer der Fahrt, dem verbrauchten Treibstoff und den maximal zu fahrenden Kilometern) schriftlich festhalten.

Während der Fahrt

5.   Motor starten, Kupplung testen Starte den Motor kalt, um die Batterie zu testen und Rasselgeräusche der Steuerkette wahrzunehmen. Springt der Motor gut an und läuft rund? Hält er die Drehzahl im Leerlauf? Wenn du im Leerlauf startest und dann in einem hohen Gang anfährst, sollte der Motor ausgehen. Falls nicht, gibt es ein Problem mit der Kupplung. Lassen sich die Gänge leicht einlegen, ohne zu ruckeln?

6.   Geschwindigkeit testen Beschleunigt das Auto gut und hat der Motor auch beim Bergauffahren genug Power? Klingt das Motorengeräusch normal oder ungewöhnlich laut? Letzteres deutet auf einen defekt an der Auspuffanlage hin.

7.   Lenkung und Bremsen testen Das Lenkrad sollte generell nicht vibrieren und eine gerade Stellung aufweisen, wenn du geradeaus fährst. Ob der Wagen die Spur hält, testest du am besten auf freier Strecke, indem du das Lenkrad ganz kurz loslässt. Fährt das Auto weiter geradeaus, oder verlässt es die Spur? Dann muss vermutlich die Lenkgeometrie neu eingestellt werden. Ein weiterer Hinweis auf eine verstellte Lenkgeometrie sind ungleichmässig abgefahrene Pneus. Gibt es Radlagergeräusche wie Brummen, Rasseln oder Schleifen, wenn du auf freier Strecke Schlenker fährst? Dann liegt vermutlich ein Defekt an einem der Radlager vor. Probiere – ebenfalls auf freier Strecke – eine Vollbremsung. Braucht der Wagen zu lange, um zum Stehen zu kommen, und/oder hält er die Spur nicht? Dann muss das Fahrzeug dringend in die Garage, denn vermutlich sind die Bremsen abgenutzt, und die Bremsverteilung von der Vorder- zur Hinterachse könnte nicht stimmen. Ob die Handbremse funktioniert, testest du an einem Hang. Sie sollte den langsam rollenden Wagen zum Stillstand bringen können. Wenn das Fahrzeug bei angezogener Handbremse rollt, ist sie defekt.

8.   Elektronik überprüfen Gehen die Kontrollleuchten bei der Zündung an und während der Fahrt wieder aus? Leuchten Lämpchen während der Fahrt weiter, verbirgt sich vermutlich ein Problem dahinter.

Nach der Fahrt

8.   Besprechung aller Auffälligkeiten Dazu gehören neben den bereits erwähnten Punkten folgende Fragen: Ist die Kühlwassertemperatur nach dem anfänglichen Anstieg gleich geblieben? Ist der Motor in jedem Gang rund gelaufen und hat keine auffälligen Geräusche gemacht? War die Abgasentwicklung normal? Riecht es brenzlig oder verschmort? Liess sich der Wagen nach der Fahrt problemlos neu starten? Sind während der Fahrt Kühlflüssigkeit oder Öl ausgetreten (Blick in den Motorraum und unter das Fahrzeug)?

9.   Bilder vom Fahrzeug machen Zu deiner Absicherung vor unberechtigten Haftungsansprüchen solltest du den Zustand des Fahrzeugs nach der Probefahrt mit Fotos dokumentieren.

Was passiert nach der Probefahrt?

FAQs

Was braucht man alles für eine Probefahrt?

Neben ausreichend Zeit ist eine Vorabrecherche bei der Probezeit hilfreich. So erfährst du schon einiges über typische «Krankheiten» deines Testautos und kannst besser auf diese Schwachstellen achten. Sorge für eine Begleitperson, die sich mit Autos und Technik auskennt.

Was beachten bei privater Probefahrt?

Bevor du im Occasionsauto aus privater Hand zur Probefahrt aufbrichst, lass dir die Fahrzeugpapiere und den Ausweis des Verkäufers zeigen. So stellst du sicher, dass es wirklich sein Wagen ist. Alternativ muss eine Vollmacht des Autobesitzers vorliegen. Kläre zudem die Haftungsfrage, falls unterwegs etwas passiert. Hat der Verkäufer eine Kaskoversicherung? Wenn ja, wer trägt den Selbstbehalt im Schadensfall?

Wie weit darf man bei einer Probefahrt fahren?

Eine Probefahrt sollte nicht zu kurz sein, sonst kannst du das Fahrzeug nicht in möglichst vielen verschiedenen Fahrsituationen testen. Zu lang darf sie aber auch nicht dauern. Als Faustregel gelten eine Länge von 30 bis 45 Minuten und eine Strecke von höchstens 150 Kilometern.

Zusammenfassung

Beim Autokauf ist stets Vorsicht geboten. Privatverkäufer und Händler wollen einen möglichst guten Preis für ihr Fahrzeug herausschlagen und verschweigen dir unter Umständen gravierende Mängel. In der ersten Euphorie für den schicken Flitzer zuzuschlagen, ist daher selten eine gute Idee. Neben einer Begleitperson, die sich mit Autos und Motoren auskennt, stellt die Probefahrt dein wichtigstes Hilfsmittel dar, um mögliche Problemstellen am Auto zu identifizieren. Und selbst wenn dabei alles glatt gegangen ist, solltest du die Entscheidung nicht übereilt treffen. Schlafe lieber eine Nacht darüber. Hast du am nächsten Tag immer noch ein gutes Bauchgefühl, steht einem erfolgreichen Vertragsabschluss nichts mehr im Weg.

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