Batterie & Motorprobleme bei kaltem Wetter vermeiden

Kamilya - September 29, 2023

Der erste strenge Frost des Jahres – du hast den Reif von den Autoscheiben gekratzt und setzt dich auf den Fahrersitz. Doch als du den Wagen startest, bleibt das Schnurren des Motors aus. Nun ist guter Rat teuer. Meist versagt die Batterie bei kaltem Wetter, manchmal stecken andere Motorprobleme dahinter. Wir von CARIFY geben dir einige gute Tipps auf den Weg, damit dein Fahrzeug im Winter allzeit fahrbereit ist.

Whether you drive a Volvo, VW, Porsche, or any other car brand, our expert advice will help you stay prepared for the cold season.

Batterieprobleme vermeiden

Wenn das Auto nicht anspringt, stellt sich in den meisten Fällen die Batterie als das Problem heraus. Grund genug, dass wir ihr viel Aufmerksamkeit widmen. Eine nicht allzu alte und gut aufgeladene Batterie ist im Winter besonders wichtig. Doch selbst dann kann es dir passieren, dass die Batterie nicht genügend Strom zum Starten hergibt. Je öfter du es versuchst, desto kläglicher rödelt der Anlasser. Woran liegt das? Für eine Batterie ist kaltes Wetter geradezu lähmend: Im Innern sorgen chemische Reaktionen für den nötigen Initialfunken in Form von Strom für dein Auto. Diese Reaktionen braucht Energie von aussen in Form von Wärme (Ektothermie). Je kälter es ist, desto reaktionsärmer verhalten sich die Ionen in der Batterie. Darüber hinaus entlädt sie sich durch den Dauerbetrieb zusätzlicher Stromfresser schneller und benötigt mehr Zeit, um beim Fahren über die Lichtmaschine neu aufgeladen zu werden. Gut zu wissen: Die durchschnittliche Lebensdauer einer Autobatterie beträgt vier bis fünf Jahre. Mit unseren Tipps vermeidest du Batterieprobleme im Winter.

Überprüfe den Batteriestatus

Achte vor jeder Winterfahrt auf den Batteriestatus. Wenn du einen Batterietester oder ein Multimeter besitzt, misst du die vorhandene Spannung, indem du das rote Kabel mit dem Pluspol und das schwarze mit dem Minuspol verbindest. Am besten verwahrst du das Messgerät im Winter griffbereit im Auto – ebenso wie ein Starthilfekabel. Aber auch ohne Messgerät erkennst du gewisse Warnzeichen für eine schwache Batterie:

  • Flackernde Innenraumbeleuchtung beim Starten,

  • Stockender und langsam drehender Anlasser,

  • Weniger helle Kontrollleuchten im Armaturenbrett,

  • Schwächer werdendes Abblendlicht bei stehendem Fahrzeug.

Um sicherzugehen, dass deine nicht mehr ganz taufrische Batterie dir im kommenden Winter treue Dienste leisten kann, lässt du sie vor Beginn der kalten Jahreszeit in der Garage überprüfen. Die Garagisten finden heraus, ob eine Aufladung reicht oder ein Austausch nötig ist. Bei nicht wartungsfreien Batterien sollte der Flüssigkeitsstand gecheckt und gegebenenfalls mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden.

Schütze die Batterie vor Kälte

Kaum ein Fahrzeug steht immer vor Wind und Wetter geschützt. Wie sollst du da die Batterie warmhalten? Thermoüberzüge sollen Batterien vor Auskühlung schützen, aber der Einbau gestaltet sich meist kompliziert. Ob die Iso-Schicht sinnvoll ist und etwas bringt, darüber gibt es verschiedene Ansichten. Zumindest schadet es nicht, wenn du dir die Mühe machen möchtest. Vergiss aber nicht, der Batterie ihren Wintermantel im Frühjahr wieder auszuziehen. Sonst könnte sie überhitzen. Als Alternative führst du der Batterie vor dem Start von aussen Wärme zu. Dazu gibt es seit Kurzem Batteriewärmer-Pads und Wärmematten. Unser Extratipp: Eine Wärmflasche mit sehr heissem Wasser für einige Minuten auf die Batterie legen.

Vermeide unnötige Entladung

Das Anlassen des Motors verlangt der Batterie im Winter viel ab. Deswegen belastet Stadtverkehr die Batterie in besonderem Masse. Über die Lichtmaschine lädt sie sich während der Fahrt optimalerweise auf. Nach 20 bis 30 Minuten ist sie wieder voll, wenn du unterwegs nicht anhalten und das Fahrzeug neu starten musst. Im Winter laufen mehr Stromfresser. Neben dem Licht zählen Heizung, Gebläse und Heckscheibenheizung dazu. Extras wie Sitzheizungen erhöhen den Komfort, jedoch auf Kosten der Batterie. Diese Massnahmen sorgen dafür, dass deine Batterie bei Kälte nicht so schnell schlappmacht:

  • Schalte vor dem Start keine Stromverbraucher wie Licht, das Gebläse oder die Heckscheibenheizung ein. Stattdessen die Kupplung durchtreten und den Wagen starten (Schlüssel nur kurz drehen).

  • Verzichte auf unnötige Stromfresser beziehungsweise nutze nicht zu viele gleichzeitig. Besonders auf kurzen Distanzen solltest du die Musikanlage auslassen.

  • Vergiss nie, die Fahrzeugbeleuchtung nach Fahrtende auszuschalten. Brennt sie stundenlang, kommt es zur Tiefenentladung der Batterie. Diese erleidet dadurch einen irreparablen Schaden und kann ihre Funktion nicht mehr wie gewohnt ausüben.

  • Kontakte an der Batterie trocken und sauber halten, damit sie sich nicht durch Kriechströme ungewollt entlädt.

  • Die Polklemmen mit Polfett oder Vaseline einschmieren und festziehen.

Wenn du meist nur kurze Distanzen mit dem Auto zurücklegst, kann sich die Batterie kaum regenerieren. Die vielen Kaltstarts belasten sie. Dann solltest du die Batterie alle paar Wochen herausnehmen und daheim an ein Ladegerät klemmen, um sie voll aufzuladen (Erhaltungsladung).

Motorprobleme vermeiden

Nicht immer ist die Batterie bei kaltem Wetter schuld, wenn der Wagen nicht anspringt. Seltener sind andere Motorprobleme die Ursache. Wir verraten dir, woran dein Auto im Winter kranken kann.

Achte auf das richtige Öl

Sorge immer für ausreichend Öl – vor allem das richtige. Denn wie die Batterie ist das Motoröl kälteempfindlich. Es verliert bei Minusgraden an Viskosität und kann den Motor nicht mehr so gut schmieren. Es droht ein Motorschaden. Winterfeste Öle bleiben bei Kälte geschmeidig. Am besten lässt du in der Garage einen saisonalen Ölwechsel durchführen. Wenn du es selbst machen möchtest, achte auf das Etikett des Ölbehälters: Die SAE-Klasse verrät dir, wie viskos das Öl bei welchen Minusgraden ist. Hersteller empfehlen in der Regel ein Winteröl der Klasse 0W.

SAE-Klasse des MotorölsViskosität bis zu einer Temperatur (in Grad Celsius) von
0W40
5W35
10W30
15W25
20W20
25W15

Überprüfe den Kühlmittelstand

Trotz frostiger Temperaturen muss der Motor auch im Winter gekühlt werden, denn im Betrieb entsteht viel Wärme. Achte darauf, die Kühlflüssigkeit rechtzeitig mit Frostschutz zu versehen, damit das darin enthaltene Wasser nicht friert. Da sich Wasser beim Gefrieren ausdehnt, kann es den Kühler oder die Schläuche zum Platzen bringen und in der Folge einen Motorschaden verursachen. In modernen Autos musst du selten, wenn überhaupt, Kühlflüssigkeit nachfüllen. Eine Warnleuchte im Fahrzeug weist dich auf zu wenig Kühlmittel hin. Doch verlasse dich besser nicht ausschliesslich darauf. Gelegentlich schadet ein Check nicht. Wichtig: Fülle Kühlflüssigkeit niemals in einen heißen Motor ein, denn:

  • Durch Temperaturspannungen können Risse in den Schläuchen entstehen,

  • Das System steht bei warmem Motor unter Druck. Es droht Verbrühungsgefahr beim Öffnen des Deckels.

Warte, bis der Motor warm ist

Draussen pfeift ein eisiger Wind. Du bist froh, wenn dein Fahrzeug ohne Probleme anspringt, und möchtest am liebsten gleich losfahren. Das ist bei älteren Fahrzeugen keine gute Idee – so heisst es –, denn das belaste Motor und Batterie über Gebühr. Tatsächlich reagieren Öl und andere Flüssigkeiten auf die Kälte und erfüllen ihre Aufgaben erst ab einer gewissen Temperatur richtig gut. Im Winter kann das bis zu 15 Minuten dauern. So lange solltest du den Wagen aber nicht im Stand warmlaufen lassen, denn das ist nicht nur in der Schweiz verboten. Laut Art. 42 Abs. 1 des SVG erwartet dich eine Ordnungsbusse von bis zu 60 Franken, wenn du erwischt wirst. Die gute Nachricht: Bei neuen Fahrzeugen kannst du in der Regel aufs Warmlaufenlassen verzichten und so die Umwelt und deinen Geldbeutel entlasten. Fährst du ein älteres Modell, haben wir zwei gute Tipps für dich:

  • Wenn du mit kaltem Motor startest, erreichst du die Betriebstemperatur schneller, wenn du mit niedriger Drehzahl losfährst.

  • Schalte nicht zwingend notwendige Stromverbraucher erst bei warmgelaufenem Motor ein.

Weitere Tipps für kaltes Wetter

  • Im Winter irgendwo im Nirgendwo liegen bleiben, das zählt zu den Situationen, die jeder gern vermeidet. Daher empfiehlt es sich, eine Powerbank für Autobatterien anzuschaffen. Sie gibt dir im Ernstfall Starthilfe, wenn weit und breit kein anderer in Sicht ist.

  • Ältere Fahrzeuge sind im Winter anfällig für Probleme wie verstopfte Vergaser. Um gut über den Winter zu kommen, solltest du Schwachstellen deines Oldies rechtzeitig bei einem Winter-Check-up aufdecken und beheben.

  • Diesel flockt schon bei einstelligen Minusgraden aus. Damit dein Diesel bei Kälte immer gut anspringt, solltest du auf Winterdiesel mit Additiven setzen, die den Treibstoff bis -20 °C flüssig bleiben lassen.

  • In Garagen steht dein Auto wärmer und vor Nässe geschützt.

Fazit: Vorsorge ist besser als Nachsorge

Du kannst viel dafür tun, Motorproblemen und einer versagenden Batterie bei kaltem Wetter vorzubeugen. Fülle rechtzeitig vor dem ersten Frost für Minusgrade geeignete Betriebsstoffe wie Öl, Kühlmittel, Scheibenwischerflüssigkeit und Diesel in die jeweiligen Tanks und lass einen Winter-Check durchführen. Tipp: Bei Auto-Abos von CARIFY sind Service und Wartung sowie der saisonale Reifenwechsel inklusive.

Whether you drive a Skoda, Renault, Fiat, or any other car brand, ensuring your vehicle is winter-ready is essential for a smooth and hassle-free driving experience.

FAQs:

Ist Kälte schlecht für Autobatterien?

Ja, bei Minusgraden lädt sich die Batterie langsamer auf. Zusätzliche Stromdresser verbrauchen gleichzeitig mehr.

Warum geht im Winter die Autobatterie kaputt?

Bei Kälte sinkt die Batterieleistung und kann nicht mehr die zum Starten nötige Energie liefern. Bei älteren Batterien hilft langfristig nicht einmal eine externe Ladung.

Wie lange hält eine Autobatterie bei Kälte durch, wenn das Auto steht?

Auch wenn das Auto steht, ziehen Verbraucher wie GPS oder Wegfahrsperre Strom. Dadurch entlädt sich die Batterie innerhalb von vier bis sechs Wochen, wenn du das Fahrzeug nicht bewegst. Bei Kälte sinkt die Batterieleistung und verkürzt diese Spanne. Tipp: Bei längeren Standzeiten die Batterie abklemmen.

Warum springt ein kalter Motor schlecht an?

Da die Betriebsstoffe bei Kälte zähflüssiger sind, braucht der Motor mehr Energie zum Starten. Zugleich sinkt die Batterieleistung bei Minu

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