Kamilya - August 18, 2023

So funktioniert der Reifenwechsel

Auch wenn du mit Allwetterreifen unterwegs bist, solltest du die Reifen regelmässig komplett erneuern, denn abgefahrene Reifen mit ungenügendem Profil erhöhen die Gefahr von Unfällen. Damit du alles richtig machst, geben wir von CARIFY dir hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Reifen wechseln.

Die richtige Zeit für den Reifenwechsel

Von O bis O – diese Faustregel steht für «von Ostern bis Oktober» und zeigt dir den Zeitraum an, wann du mit Sommerreifen sicher unterwegs bist. Die richtige Zeit für den saisonalen Reifenwechsel ist also im Frühjahr beziehungsweise Herbst. Natürlich gelten Ausnahmen, wenn du in ein Gebiet fährst, in dem schon vor Oktober oder bis nach Ostern Schnee zu erwarten ist. Gesetzlich vorgeschrieben ist der saisonale Reifenwechsel in der Schweiz übrigens nicht und vor allem bei kleineren Fahrzeugen können Allwetterreifen, auch Ganzjahresreifen genannt, eine gute und sichere Kompromisslösung sein. Die folgenden Informationen zeigen, wie viel sicherer und sparsamer du mit den richtigen Reifen unterwegs bist. Wir verraten dir, wo der Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen liegt und was das Besondere an Allwetterreifen ist.

Winterreifen

Winterreifen bestehen aus einer weichen Gummimischung mit hohem Kautschukanteil, die bei Minusgraden für Elastizität und besseren Grip auf glatten Fahrbahnen sorgt. Auch das Profil von Winterreifen ist optimal auf Schnee, überfrierende Nässe und andere Witterungsverhältnisse ausgelegt, die dich in der kalten Jahreszeit erwarten. Bei warmen Temperaturen bieten Winterreifen jedoch zu wenig Blocksteifigkeit. Die Profilblöcke sind bei Wärme zu nachgiebig. Das Profil der Skoda-Winterreifen wurde sorgfältig entwickelt, um bei Schnee, Eis und anderen für die kälteren Monate typischen Wetterverhältnissen zu bestehen. Der Effekt verstärkt sich bei schwerer Beladung des Fahrzeugs, etwa mit dem Urlaubsgepäck.

Ein weiterer gravierender Nachteil zeigt sich beim Bremsweg: Er verlängert sich bei im Sommer gefahrenen Winterreifen erheblich – ein Test des ADAC ergab einen 16 m längeren Bremsweg bei 100 km/h. Die Pneus geben nach und rutschen förmlich über die Strasse. Natürlich nutzen sich die weichen Reifen bei Wärme auch schneller ab und erhöhen dann die Gefahr für Aquaplaning, denn du musst im Sommer mit plötzlichem Starkregen rechnen. Der grössere Rollwiderstand bedingt zudem einen höheren Kraftstoffverbrauch. Du erkennst Winterreifen an der Kennung auf der Flanke: Dort findest du entweder das M+S-Symbol (Gültigkeit bis 2024) oder das Alpine-Symbol (3 Peak Mountain Snow Flake, 3PMSF).

Sommerreifen

In deiner Region fällt kaum mal Schnee, und du bist sowieso fast nur in der Stadt unterwegs. Wieso also in die teure Winterbereifung investieren und den Stress mit dem Reifenwechsel haben? Wir erklären dir, warum Sommerreifen im Winter keine gute Idee sind. Die Gummimischung von Sommerreifen verhärtet sich bei kalten Temperaturen. Gerätst du mit so einem Reifen auf Eis, bietet er kaum Haftung. Dein Auto schlittert wie auf Kufen dahin. Für Schneematsch hat der Sommerreifen zudem kein geeignetes Profil, und dein Bremsweg ist deutlich länger. Du riskierst also Unfälle, wenn du im Winter mit Sommerreifen fährst.

Übrigens kann die Versicherung dir bei einem durch falsche Bereifung begünstigten Unfall grobe Fahrlässigkeit vorwerfen und die Regulierung des Schadens verweigern. Allein das ist ein triftiger Grund, lieber für die Jahreszeit angepasste Reifen aufzuziehen.

Allwetterreifen

Wenn du dein Auto im Winter selten nutzt und in einer Region lebst, in der es weder oft schneit noch besonders heiss wird, sind Allwetterreifen eine Alternative zum saisonalen Reifenwechsel. Ihre Gummimischung sorgt sowohl im Winter für ausreichend Grip als auch für die Fahrstabilität und einen angemessenen Bremsweg im Sommer. Sie sind für Temperaturen zwischen minus 30 und plus 40 °C ausgelegt und tragen wie Winterreifen entweder das M+S- oder das Alpine-Symbol auf der Flanke.

Übrigens: Wenn du mit deinem Auto ins benachbarte Ausland fahren möchtest, solltest du dich vorab über mögliche Winterreifenpflichten informieren. Wir verraten dir, wo es ohne passende Bereifung im Winter teuer werden kann:

Reifen wechseln: So funktioniert es ganz einfach

Wenn du deine Reifen selbst wechselst, brauchst du keinen Termin in der Garage und sparst Geld. Es ist gar nicht so schwer – befolge einfach unseren Leitfaden.

Sicherheit zuerst

Zieh die Handbremse an und lege den ersten Gang ein. Bei Automatikautos stellst du den Wählhebel auf ‹P›. So kann das Fahrzeug nicht ungewollt in Bewegung geraten. Schau dir die Profile deiner Reifen an. Abgenutzte Reifen musst du schnellstens tauschen und solltest sie nicht weiter fahren oder einlagern. Auch wenn die Mindestprofiltiefe 1,6 mm beträgt – wir empfehlen 4 mm Profiltiefe für Winterreifen, 3 mm für Sommerreifen.

Das richtige Werkzeug

Nichts ist nerviger, als dauernd unterbrechen und geeignetes Werkzeug heranschaffen zu müssen. Du brauchst:

  • (Hydraulik-)Wagenheber

  • Radkreuz

  • Drehmomentschlüssel

  • Unterstellbock

  • Schlüssel fürs Felgenschloss

  • Drahtbürste

  • Passende Schrauben und Muttern (etwa für den Wechsel von Stahl- auf Leichtmetallräder)

  • Behälter für lose Schrauben, damit diese nicht verloren gehen

Radmuttern lösen

Nachdem du die Radkappe abgehoben hast, löst du jede Radmutter mit dem Radkreuz um eine Vierteldrehung.

Auto aufbocken

Platziere den Wagenheber unter der dafür vorgesehenen Stelle am Fahrzeugrahmen. Die Bedienungsanleitung verrät dir im Zweifelsfall, wo das ist und welche Sicherheitsvorkehrungen du dabei beachten solltest. Dann hebst du den Wagen bis auf Montagehöhe an.

Rad entfernen

Nun löst du die Radmuttern ganz. Prüfe sie auf Schäden und Rost. Diesen entfernst du mit der Drahtbürste; beschädigte Mutter tauschst du sicherheitshalber aus. Danach lässt sich das Rad abziehen. Lege es unter das Fahrzeug.

Neues Rad montieren

Reinige die Radauflageflächen von Schmutz und Rost. Zur gleichmässigen Profilabnutzung empfiehlt sich ein Wechsel der Räderposition von der Vorder- zur Hinterachse. Dabei solltest du bedenken, dass ein gutes Profil hinten wichtiger ist als vorn, um Aquaplaning vorzubeugen. Manche Reifenprofile erfordern die korrekte Laufrichtung. Du erkennst das am Pfeil auf der Flanke. Diese Räder darfst du nicht diagonal tauschen. Nachdem du das neue Rad aufgesetzt hast, schraubst du mit dem Radkreuz alle Muttern handfest an. Wichtig: Die Gewinde niemals schmieren! Hole das ausgetauschte Rad unterm Fahrzeug hervor.

Auto absenken, Radmuttern richtig anziehen und Luftdruck prüfen

Senke das Auto mit dem Wagenheber weit genug, dass das Rad auf dem Boden steht. Nun ziehst du die Muttern mit dem Drehmomentschlüssel fest an. Dabei gehst du diagonal vor (links oben, rechts unten, rechts oben, links unten). Achte aufs Einhalten des Drehmoments und ziehe die Muttern keinesfalls zu fest an. Das Gewinde könnte sonst reissen, oder die Radbolzen dehnen sich aus. Zu locker dürfen sie aber auch nicht sein. Tipp: Solltest du einmal auf dein Ersatzrad zugreifen müssen, schau dir an, ob er nicht ein anderes Anzugsdrehmoment benötigt. Jetzt prüfst du noch den Luftdruck und verstaust deine Räder in der Reihenfolge ihrer Position. Am besten lagerst du Räder und Werkzeug am selben Ort.

Checke den Sitz der Schrauben nach den ersten 50 km. Ziehe sie bei Bedarf nach.

Im Auto-Abo von CARIFY sind Reifen inklusive

Willst du beim Autofahren in Sachen Bereifung auf Nummer sicher gehen, kannst du dich mit einem Auto-Abo von CARIFY freuen: Unsere Fahrzeuge kommen immer mit den saisonal passenden Reifen und mit gutem Profil. Und weil uns deine Sicherheit am Herzen liegt, kostet dich auch der saisonale Reifenwechsel in unseren Partnergaragen nichts extra.

Fazit

Abgenutzte oder witterungsbedingt ungeeignete Reifen, egal ob du einen VW oder Opel fährst, erhöhen das Unfallrisiko. Der Spritmehrverbrauch ist dabei nur ein geringes Problem. Längere Bremswege und weniger Fahrstabilität beeinträchtigen die Sicherheit. Im schlimmsten Fall verlierst du sogar deinen Versicherungsschutz. Grund genug, rechtzeitig die Reifen zu wechseln. Bei CARIFY übernehmen das unsere Partnergaragen für dich – ohne Zusatzkosten.

FAQ:

Was ist bei einem Reifenwechsel zu beachten?

Die Reifen müssen für die Witterung und Jahreszeit geeignet sein und genug Profil aufweisen.

Kann man Reifen von links nach rechts wechseln?

Solange das Profil keine Laufrichtung erfordert, kannst du von rechts nach links und diagonal tauschen. Wechsle die letztjährige Reifenposition von der Hinter- zur Vorderachse, um eine gleichmässige Abnutzung zu erreichen.

Wann muss man die Reifen wechseln?

Die Faustregel von O(stern) bis O(ktober) für die Sommerbereifung darf dir nur als Richtschnur dienen. Entscheidend sind die Witterungsverhältnisse. Bei sinkenden Temperaturen ist es Zeit für Winterreifen, deren weiche Gummimischung besseren Halt bietet. Allwetterreifen sind eine gute Lösung bei gemässigten Klimabedingungen, nicht jedoch für Extremwetterlagen.

Ist es egal, welcher Reifen wo ist?

Nein. Zum einen muss die Laufrichtung stimmen, sonst kann das Profil seine Aufgabe nicht erfüllen. Zum anderen bietet ein gutes Profil hinten dir Schutz vor Aquaplaning.

Wie erkennt man, ob die Reifen richtig montiert sind?

Auf der Reifenflanke steht ‹Rotation› oder ‹Direction› in Kombination mit einem Pfeil, der die Laufrichtung anzeigt. Zeigt der in die richtig

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In Zusammenarbeit mit der Zürich Versicherung Zurich Insurance

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