Kamilya - Juli 13, 2023

Parkzonen in der Schweiz: ein Überblick

In den Schweizer Städten ist Parkraum knapp, und sogar auf dem Land begegnen dir immer öfter Parkreglemente. Wenn du endlich einen Platz für Ihren BMW oder VW gefunden haben, darfst du dort nicht einmal immer oder unbegrenzt lange parkieren. Ausserdem können erhebliche Gebühren anfallen. Wie lange ist es erlaubt, in einer weissen Zone zu parkieren? Welche Beschränkungen gibt es beim Parkieren in einer blauen Zone? Und dann gibt es auch noch die gelben Zonen, Linien und Markierungen, deren Bedeutung sich nicht ohne Erläuterung erschliesst. Was die Farben bedeuten und wann du in welcher Zone parkieren darfst, verrät dir dieser Artikel.

Weisse Zone parkieren in der Schweiz

Entdeckst du bei der Suche nach einem Parkplatz weisse Markierungen am Strassenrand, darfst du dich freuen: In einer weissen Zone ist das Parkieren erlaubt – jedoch kostenpflichtig und zeitlich begrenzt. Wie teuer es in der jeweiligen weissen Parkzone ist und wie lange du dort mit deinem Fahrzeug stehen bleiben darfst, ist auf einem Schild ausgeschrieben. Die Gebühren pro Stunde liegen zwischen 1 und 3 Franken. Sie hängen von der Lage der Parkzone ab und sind in der City höher als am Stadtrand.

Entweder löst du Tickets zum Parkieren in einer weissen Zone am Automaten, fütterst die Parkuhr oder nutzt zum Bezahlen eine spezielle, mit deiner Kreditkarte oder deinem Bankkonto verknüpfte App auf dem Smartphone. Dies ist allerdings nicht in jeder Schweizer Gemeinde oder Stadt möglich. Ist die Appnutzung gesperrt oder hast du sie nicht freigeschaltet, musst du den Automaten nutzen. Liegt am Parkautomaten in der weissen Parkzone ein Defekt vor, sodass du kein Ticket ziehen kannst, gehst du wie folgt vor:

Schau dich um. Steht in der Nähe ein anderer Parkplatz mit funktionierendem Automaten zur Verfügung?

  • Wenn ja, parkierst du dein Fahrzeug auf dieser Parkfläche.

  • Wenn nein, dokumentiere den Defekt mit einem Foto via Smartphone. Lege deine Parkscheibe mit deiner Ankunftszeit gut sichtbar hinter die Windschutzscheibe deines Autos.

Blaue Zone parkieren: So geht es richtig

Besonders beliebt sind die blauen Parkzonen in der Schweiz. Hier musst du nämlich nur deine Parkscheibe mit deiner Ankunftszeit auslegen und kein teures Ticket lösen. Allerdings gelten auch in der blauen Zone beim Parkieren Regeln. Welche das sind und worauf du achten musst, haben wir für dich zusammengefasst:

Blaue Zone: Wie lange ist das Parkieren erlaubt?

Zwischen 8 und 18.59 Uhr darfst du in der blauen Zone 60 Minuten lang parkieren. Das gilt für die Wochentage. Ausserdem ist das Parkieren in der blauen Zone auch am Samstag zwischen 8 und 18.59 Uhr gestattet. Du stellst lediglich deine Ankunftszeit auf der blauen Parkscheibe ein – und darfst dabei sogar um bis zu 29 Minuten aufrunden, je nach Ankunftszeit. Ob du um 8.01 Uhr ankommst oder um 8.30 Uhr – auf der Scheibe stellst du in jedem Fall 8.30 Uhr ein. Bussen ab 40 Franken drohen, wenn du:

  • Die zulässige Parkzeit überschreitest,

  • Eine falsche Parkzeit einstellst,

  • Die Parkscheibe nachstellt,

  • Dein Auto umparkierst, ohne die blaue Parkzone verlassen zu haben,

  • Mit deinem Auto nicht exakt im Parkfeld stehst,

  • Deine Parkscheibe nicht den Vorschriften entspricht,

  • Die Parkscheibe nicht korrekt und gut sichtbar hinter der Windschutzscheibe platziert hast.

Und was gilt nach 19 Uhr und an Sonn- und Feiertagen?, fragst du dich. An diesen Tagen ist das unbegrenzte Parkieren in der blauen Zone erlaubt, ebenso im Zeitraum zwischen 19 bis 7.59 Uhr. Vergewissere dich jedoch, dass für diese Parkzone keine abweichende Regelung gilt, die diesen «Freiparkschein» ausser Kraft setzt.

Blaue Zone: die Mittagspausenregel

Die nicht allgemein bekannte Ausnahme von der Parkzeitbegrenzung auf maximal 89 Minuten in der blauen Parkzone stellt die Mittagspausenregel dar. Stellst du dein Fahrzeug zwischen 11.30 bis 13.29 Uhr in der blauen Zone ab, musst du sie erst um 14.30 Uhr verlassen. Ob du in diesem Zeitraum deine wohlverdiente Mittagspause einlegst oder schnell ein paar Besorgungen machst, ist dabei unerheblich.

Blaue Zone: Wie sieht eine vorschriftsmässige Parkscheibe aus?

Nur Parkscheiben, die den folgenden Kriterien der EU-Norm entsprechen, berechtigen dich zum Parkieren in einer blauen Zone:

  • Grösse: Mindestbreite 11 cm, Mindesthöhe 15 cm

  • Farbe und Gestaltung der Vorderseite: blauer Grund, weisse Schrift, Pfeil und Umrandung des «P» ebenfalls in Weiss

  • Farbe und Gestaltung des Ziffernrads: weisser Grund mit schwarzen Zahlen, Markierungen der vollen und halben Stunden

  • Werbung und sonstige Beschriftung sind auf der Frontseite untersagt, auf der Rückseite gestattet

Du erhältst gültige Parkscheiben in jeder Tankstelle, in gut sortierten Märkten und online. Garagisten und Autohändler verteilen Parkscheiben oft als Werbegeschenke.

Wo herrschen Parkverbote in der Schweiz?

Stellst du dein Auto in der Schweiz falsch ab, wird es schnell teuer, denn es darf nach einer gewissen Falschparkdauer fast immer abgeschleppt werden. Neben all dem Ärger und Aufwand, dein Fahrzeug wiederzubekommen, musst du tief in die Tasche greifen: Zur fälligen Pauschale in Höhe von 200 Franken addieren sich 90 Franken Umtriebsgebühr für die Fahrzeugrückgabe. War die Polizei vor Ort, kommen weitere 120 Franken hinzu. Auch wenn du «nur» einen Strafzettel kassierst, musst du je nach Verkehrsbehinderung oder gar -gefährdung mit Bussen von 40 bis zu 120 Franken rechnen. Wenn du mehr als eine Stunde lang auf einer Halteverbotslinie parkierst, kostet es dich ebenfalls 120 Franken. Selbst wenn du mit gültigem Ticket oder Parkscheibe in einer weissen oder blauen Parkzone stehst, kann dich eine böse Überraschung erwarten: Wenn du mit deinen Pneus nicht exakt innerhalb eines ausgewiesenen Parkfelds stehst, hagelt es saftige Bussen – bis zu 1'250 Franken können bei entsprechender Parkdauer zusammenkommen. Selbst wenn nur ein Reifen auf der Linie steht, gilt das bereits als «ausserhalb». Gute Gründe also, beim Parkieren ausgewiesene Parkflächen zu nutzen und die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten.

Halte- und Parkverbote sind in der Schweiz durch Schilder (rotes Kreuz oder roter Strich auf blauem Hintergrund) oder farbige Markierungen deutlich gekennzeichnet. Ein durchgezogener gelber Streifen am Strassenrand bedeutet Halteverbot. Ist der gelbe Streifen von gelben Kreuzen durchbrochen, herrscht in dem Bereich Parkverbot. Das unterscheidet die beiden Zonen:

  • In Parkverbotszonen erlaubt:
    Kurz halten, um Passagiere ein- oder aussteigen zu lassen,
    Kurz halten, um etwas ein- oder auszuladen, ohne sich vom Fahrzeug zu entfernen.

  • In Parkverbotszonen verboten:
    Parkieren,
    Anhalten und im Auto sitzen bleiben, etwa um auf jemanden zu warten,
    Anhalten und das Auto verlassen, um schnell eine Kleinigkeit zu kaufen oder zu erledigen.

  • In Halteverbotszonen verboten:
    Halten,
    Parkieren.

Ausserhalb von Ortschaften gilt entlang von Hauptstrassen ein generelles Parkverbot. Auch Privatgrundstücke sind inner- wie ausserorts tabu, ausser du hast die Genehmigung des Eigentümers. Weiters herrscht an Bahnübergängen oder Verzweigungen ein Parkverbot, und du darfst mit deinem abgestellten Renault keine Grundstückszufahrten versperren. Beim Be- und Entladen gilt: Halte die Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer möglichst gering und kurz. Wenn du die Fahrzeugtür öffnest, vergewissere dich, dass du keinen von hinten kommenden Verkehrsteilnehmer, insbesondere Velofahrer, gefährdest.

Es gibt auch gelbe Parkzonen: Diese dürfen nur Firmen und deren Kunden, private Mieter der Parkfläche sowie deren Gäste nutzen.

So vermeidest du böse Überraschungen beim Parkieren – unsere Tipps

Wusstest du, dass du sogar auf Schweizer Autobahnraststätten eine Parkscheibe benutzen musst? Du solltest eine Parkscheibe in der Schweiz also stets in deinem Fahrzeug haben. Auch der Wochenendbesuch bei Freunden kann ohne Nachtparkbewilligung teuer werden. Informiere dich am besten vorab über die örtlichen Bestimmungen. Manchmal gibt es lediglich am Ortseingang ein Hinweisschild, manchmal finden sich die Regeln auf der Homepage des Ortes – und Anträge auf Bewilligungen zum Nachtparken dazu.

Weisst du nicht, welche Regeln vor Ort fürs Langzeitparken gelten, schau dich um: Liegen in benachbarten Fahrzeugen Bewilligungen aus? Dann suchst du dir besser einen anderen Parkplatz für die Nacht. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, legst du die gestellte Parkscheibe einfach immer sichtbar aus. Beachtest du diese Hinweise und Tipps, ist das Parkieren mit deinem CARIFY-Abo-Auto kein Problem. Entdecken Sie das günstigste Auto-Abo der Schweiz

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