Ladeinfrastruktur für Unternehmen: So richten Sie Ladestationen für Mitarbeiter und Kunden ein

Kamilya - Januar 14, 2025

Mit einer Elektroauto-Flotte allein ist es nicht getan, wenn Sie mit Ihrem Unternehmen in die Elektromobilität wechseln wollen. Damit die Fahrzeuge immer ausreichend geladen sein können, benötigen Sie auf dem Firmengelände Ladestationen und alles, was zur Ladeinfrastruktur gehört. Auch Ihre Kunden freuen sich über zugängliche Ladepunkte, um ihr Elektrofahrzeug aufladen zu können, während sie mit Ihnen Geschäfte tätigen. In diesem Beitrag geht es nicht nur darum, die Ladeinfrastruktur zu planen und einzurichten. Wir zeigen Fördermöglichkeiten auf und geben Ihnen gute Gründe, warum sich die Investition in eine firmeneigene Ladeinfrastruktur lohnt.

Vorteile der Ladeinfrastruktur für Unternehmen

Mit einer Elektroauto-Flotte positionieren Sie sich als nachhaltig agierendes Unternehmen. Darüber hinaus können Sie sich über die folgenden Vorteile freuen:

  • Sparpotenzial: Die Kosten für Treibstoff und Wartung fallen bei Elektroautos deutlich geringer aus als bei Verbrennern. Das gilt umso mehr, wenn Sie zusätzlich in eine firmeneigene Photovoltaikanlage zur Generierung preiswerten Solarstroms investieren. Daneben kann die Installation der Ladeinfrastruktur steuerliche Vorteile mit sich bringen.

  • Mitarbeiterzufriedenheit: Ihre Mitarbeiter freuen sich und schätzen Sie als Arbeitgeber, wenn sie ihre Firmenwagen während der Arbeit kostenlos an den von Ihnen bereitgestellten Ladepunkten aufladen können.

  • Imagegewinn: Potenzielle Kunden erwarten von Unternehmen heutzutage, in vielen Bereichen nachhaltig zu agieren. Eine Elektrofahrzeug-Flotte mit passender Ladeinfrastruktur sowie Ladepunkten, die auch den Kunden während ihres Besuchs zur Verfügung stehen, sind dabei wesentliche Faktoren.

  • Umweltauflagen: Der Klimawandel macht weitreichende strukturelle Änderungen nötig. Firmen müssen immer strengere Umweltziele erreichen und Emissionen reduzieren. Andernfalls drohen CO2-Abgaben. Das macht die Investition in eine emissionsarme Fahrzeugflotte mit passender Ladeinfrastruktur interessant.

  • Wettbewerbsfähigkeit: Damit Ihre Elektrofahrzeugflotte stets einsatzbereit ist, muss der Ladezustand sämtlicher Fahrzeuge jeden Tag aufs Neue für die zurückzulegenden Strecken ausreichen. Da der Ladevorgang einige Zeit in Anspruch nimmt, benötigen Sie eine hinreichend dimensionierte Ladeinfrastruktur.

Wichtige Aspekte bei der Planung und Umsetzung

Sobald Sie sich zur Elektrifizierung Ihres firmeneigenen Fuhrparks entschlossen haben, müssen Sie über die Ladeinfrastruktur nachdenken. Hierbei sind einige Punkte zu beachten.

Standortauswahl und Anforderungen

Bei der Planung der Ladeinfrastruktur müssen Sie zunächst den richtigen Standort ermitteln. Die Ladepunkte müssen gut zugänglich sein, die zum Laden angeschlossenen Fahrzeuge dürfen aber nicht die betrieblichen Abläufe auf dem Firmengelände stören. Sind bereits ausgewiesene Parkplätze für die Mitarbeiter und Kunden vorhanden, sollten Sie dort Ladesäulen errichten. Achten Sie zudem auf hinreichend Beleuchtung, um die Bedienung der Ladesäulen bei Dunkelheit zu vereinfachen.

Zu den Anforderungen gehört die stabile Stromversorgung der Ladesäulen mit genug Leistung. Planen Sie zur Versorgung Ihrer Ladeinfrastruktur eine Photovoltaikanlage zu installieren, müssen Sie diese entsprechend den Anforderungen dimensionieren. Dazu sollten Sie Fachleute zurate ziehen.

Kosten und Subventionen

Wie teuer Ihre Ladeinfrastruktur wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:

  • Art der Ladestation,

  • Installationsaufwand,

  • Zahl der Ladepunkte,

  • Grad der Vernetzung,

  • Standort

  • Regionale Subventionen

Private Ladestationen schlagen mit 1'000 bis 3'000 CHF zu Buche. Dabei handelt es sich indes nicht um Schnellladesäulen, die deutlich mehr kosten. Auf der Webseite des Bundesamts für Energie (BFE) oder des Kantons, in dem Ihre Unternehmung ansässig ist, finden Sie Informationen zu möglichen Förderungen in gewerbliche Ladeinfrastruktur, Rabatten und Zuschüssen. Auch einige Gemeinden und Städte bieten Förderungen an.

Zusammenarbeit mit Energieversorgern

Informieren Sie sich bei Ihrem örtlichen Energieversorger, ob eine Kooperation beim Aufbau der Ladeinfrastruktur möglich ist. Manche Anbieter offerieren eine Beratung zur Ladeinfrastruktur für Unternehmen und helfen darüber hinaus mit der Bereitstellung passender Ladestationen und Systeme sowie deren Installation.

Ladelösungen für unterschiedliche Einsatzgebiete

Wenn Sie Ihre Ladeinfrastruktur planen, müssen Sie die verschiedenen Einsatzgebiete im Blick haben. Schauen wir sie uns im Einzelnen an.

Für Mitarbeitende

Während Ihre Mitarbeiter für Sie arbeiten, können sie ihre elektrischen Dienstfahrzeuge ganz bequem auf dem Firmenparkplatz aufladen. Dazu benötigen Sie eine ausreichende Zahl an Ladepunkten auf dem Gelände. Bedenken Sie bei der Planung der Ladesäulen, dass diese je nach Ladedauer pro Fahrzeug einige Zeit belegt sind. Mit einem System zum Lademanagement verwalten Sie die Ladepunkte und auch die Abrechnung.

Für Firmenflotten

Flottenfahrzeuge dienen ausschliesslich zu betrieblichen Fahrten und können nicht privat genutzt werden. Neben einem effizienten Lademanagement spielt hier die einfache Zugänglichkeit eine grosse Rolle, da unterschiedliche Fahrzeuge wie Pkws oder Transporter den Ladepunkt ohne viel Rangieren erreichen und verlassen können müssen. Eine gewisse Anzahl an Schnellladepunkten für unterschiedliche Fahrzeugklassen sorgt dafür, dass Ihre Flotte stets einsatzbereit ist.

Für Gäste und Kunden

Geben Sie Ihren Kunden während des Geschäftsbesuchs die Möglichkeit, ihr Elektrofahrzeug aufzuladen, und steigern Sie die Kundenzufriedenheit und Ihr Image. Die dafür zur Verfügung gestellten Ladepunkte sollten genug Leistung bringen, damit Ihre Gäste nicht lange auf die Beendigung des Ladevorgangs warten müssen. Sie können den Service für Kunden kostenlos anbieten oder die geladenen Kilowattstunden berechnen. Dann brauchen Sie eine Abrechnungs- und Bezahllösung.

Schritte zur Installation einer Ladeinfrastruktur

Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt Ihnen die Installation Ihrer Ladeinfrastruktur:

  1. Bedarfsermittlung: Wie viele und welche Art von Ladepunkten benötigen Sie? Wie viele Elektrofahrzeuge umfasst Ihr Fuhrpark und wie häufig kommen diese zum Einsatz? Danach richtet sich der Bedarf an Ladepunkten und deren Leistung.

  2. Standortauswahl: Die Ladepunkte müssen gut erreichbar sein und sich mit Strom versorgen lassen.

  3. Fördermittel prüfen: Viele Förderungen müssen vor der Investition beantragt werden. Erkundigen Sie sich daher rechtzeitig, wie es um mögliche Zuschüsse an Ihrem Firmensitz steht.

  4. Genehmigungen einholen: Sind Genehmigungen von lokalen Behörden erforderlich? Dies kann je nach Standort und Art der Installation variieren.

Danach folgen die wichtigsten Punkte bei der Realisierung:

Technische Anforderungen

Bei der Planung müssen Sie die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur berücksichtigen, einschliesslich der Auswahl geeigneter Ladegeräte und der elektrischen Installation für verschiedene Arten von Strom (AC/DC) und Leistung.

Installation und Inbetriebnahme

Für die Installation der Ladepunkte müssen Sie ein qualifiziertes Unternehmen beauftragen, das alle Sicherheitsstandards einhält – immerhin fliesst Starkstrom.

Anschliessend müssen die Ladepunkte getestet und in Betrieb genommen werden. Mit regelmässiger Wartung gewährleisten Sie die Funktionalität und Sicherheit der Ladeinfrastruktur.

Die Zukunft der Ladeinfrastruktur in Unternehmen

Neue Batterietechnologien werden künftig immer grössere Reichweiten bei Elektrofahrzeugen ermöglichen. Das hat auch Auswirkungen auf die Ladeinfrastruktur in Unternehmen. Diese Schlüsseltrends zeichnen sich ab:

  1. Ausbau der Ladeinfrastruktur: Mit zunehmender Elektrifizierung ihres Fuhrparks müssen Unternehmen ihre Ladeinfrastruktur so planen, dass sie sich unkompliziert ausbauen und erweitern lässt. Dazu zählen weitere Ladesäulen für Mitarbeiter und Kunden.

  2. Schnellladung: Auch bei der Ladetechnologie sind grosse Fortschritte zu erwarten. Unternehmen können mit immer kürzeren Ladezeiten die Einsatzbereitschaft und Effizienz ihrer Flotte steigern. Gleichzeitig können an den Ladepunkten dank verkürzter Ladezeiten mehr Fahrzeuge pro Tag geladen werden.

  3. Erneuerbare Energien: Wenn Unternehmen über eigene erneuerbare Energiequellen verfügen, können sie den Strombedarf ihrer Ladepunkte nachhaltig und kostengünstig decken. Die sinkenden preise für PV-Module und Speicher machen diese Lösungen attraktiv.

  4. Intelligente Ladesysteme: Automatisierte Steuerung der Ladezeiten, optimierter Energieverbrauch – mit KI-gesteuerten Ladesystemen lassen sich die Energiekosten senken.

  5. CO2-Bepreisung: Emissionen werden künftig immer teurer werden, sodass der Verzicht auf Investitionen in klimafreundliche Technologien ein Wettbewerbsnachteil wird. Zusätzlich werden staatliche Förderungen Anreize setzen, um Verkehrs- und Energiewende voranzutreiben.

Fazit

Wer über die Elektrifizierung des firmeneigenen Fuhrparks nachdenkt, kommt um eine passende Ladeinfrastruktur nicht herum. Diese sollte von Anfang an so geplant sein, dass sie sich bei Bedarf problemlos erweitern lässt. Ausserdem ist die Investition in eine nachhaltige Energiequelle wie eine Photovoltaikanlage sinnvoll, um den betrieblichen Strombedarf ebenso kostengünstig und emissionsarm zu decken wie den der Fahrzeugflotte. Wir von CARIFY haben eine riesige Auswahl an E-Autos und elektrischen Nutzfahrzeugen und beraten Sie gern bei Fragen rund um Elektromobilität für Unternehmen.

FAQs

Was gehört zur Ladeinfrastruktur?

Die Ladeinfrastruktur ist notwendig, um Elektrofahrzeuge aufzuladen. Dazu zählt:

  • Ladestationen: Es gibt Normalladestationen (AC) und Schnellladestationen (DC).

  • Ladepunkte: Darunter versteht man spezifische Anschlüsse an einer Ladestation, etwa für die Steckertypen Typ 2 oder CCS.

  • Stromversorgung: Sie versorgt die Ladestationen mit Strom aus dem öffentlichen Stromnetz oder von einer PV-Anlage.

  • Netzwerkmanagementsystem: Dabei handelt es sich um eine Software zur Überwachung der Ladestationen, der Verwaltung von Zahlungen und des Zugangs.

  • Infrastruktur für die Installation: Die nötigen Kabel, Transformatoren und technischen Einrichtungen, um die Ladestationen mit dem Stromnetz zu verbinden.

Wer hat das grösste Ladenetz in der Schweiz?

Das evpass-Netzwerk von Greenmotion stellt die meisten öffentlichen Ladepunkte.

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