Steuervorteile und Förderungen für Elektrofahrzeuge in der Schweiz: ein Guide für Geschäftskunden

Kamilya - Januar 14, 2025

Mit einer Elektroauto-Flotte zeigen Sie, dass Ihr Unternehmen nachhaltig agiert. Das wirkt sich nicht nur positiv aufs Image aus – auch auf die laufenden Kosten für Ihren Fuhrpark. Dank Steuervorteilen und Förderungen können Sie mit einer Elektroauto-Flotte ordentlich sparen. Auch für die Installation der Ladeinfrastruktur können Sie Fördermittel und Zuschüsse beantragen. Erfahren Sie hier alles über die aktuellen kantonalen und regionalen Programme.

Übersicht der Elektroauto-Förderung in der Schweiz

Die schlechte Nachricht vorweg: Seit 2024 muss auf E-Autos wieder eine Einfuhrsteuer von 4 Prozent bezahlt werden. Damit endet die bundesweite Bezuschussung beim Kauf von Elektroautos in der Schweiz. Allerdings gibt es auch gute Nachrichten, denn die Preise für Elektroautos sind gesunken. Einige regionale Programme bezuschussen weiterhin Investitionen in einen elektrischen Fuhrpark oder den Kauf von Elektroautos.

Regionale Fördermassnahmen

Einige Schweizer Energieversorger wie Glattwerk bezuschussen den Kauf von Elektroautos, andere unterstützen Sie bei der Ladeinfrastruktur. Die «Roadmap Elektromobilität 2025» listet weitere Förderprogramme, die verschiedene Unternehmen bereitstellen. Ebenso können Sie auf der Seite von Swiss eMobility ersehen, wo es regionale Förderprogramme Elektromobilität für Privatleute und Unternehmen gibt.

Verschiedene Versicherungen wie die Zürich Versicherung bieten ihren Kunden einen Ökobonus für Elektroautos an. So können Sie auch bei der Versicherung einiges sparen.

Förderprogramme in Kantonen und Gemeinden

Die meisten kantonalen und kommunalen Förderungen zur Elektromobilität wurden 2024 eingestellt. Noch existierende kantonale Förderprogramme gibt es in:

  • Thurgau: 15 Prozent der Investitionskosten für die Erschliessung der Ladeinfrastruktur können beantragt werden.

  • Basel Stadt: Über das Programm «Wirtschaft unter Strom» können Unternehmen Fördergelder zum Erwerb von Elektrofahrzeugen erhalten.

In einigen Schweizer Gemeinden können Sie für den Kauf eines Elektroautos nach wie vor Zuschüsse beantragen. Viele kommunale Förderprogramme sind jedoch derzeit nicht verfügbar. Alles über die genauen Förderbedingungen, etwa den Förderzeitraum und ob es Zuschüsse zu Wallboxen oder anderer Ladeinfrastruktur gibt, können Sie den Websites der Gemeinden entnehmen.

Unterschiede in steuerlichen Erleichterungen

Nachdem die Befreiung von der Importsteuer auf E-Autos gestrichen wurde, gibt es immerhin noch in einigen Kantonen eine prozentuale Befreiung von der Motorfahrzeugsteuer bis zur Höhe von 100 Prozent. Dabei müssen Sie wissen, dass jeder Kanton seine eigene Steuerhoheit hat. Die Unterschiede liegen in der Art der Abgabenerhebung begründet beziehungsweise darin, wie hoch einzelne Leistungsmerkmale der Fahrzeuge gewichtet werden:

  • CO2-Emissionen: NE

  • Gesamtgewicht: AI, AR, BE, BL, JU, SG, UR

  • Hubraum/PS: AG, GL, GR, LU, NW, OW, SH, SO, TG, VS, ZG

  • Hubraum und Gesamtgewicht: ZH

  • Leergewicht und CO2-Emissionen: BS

  • Leergewicht und Leistung: TI

  • Leistung: GE

  • Leistung und Gesamtgewicht: SZ, VD

Dann kommt es noch auf den Konversionsfaktor der einzelnen Eigenschaften im Vergleich zu einem Verbrenner an. Ob eine gänzliche oder teilweise Befreiung der Motorfahrzeugsteuer angewandt wird, hängt von den wirtschaftlichen und umweltpolitischen Prioritäten und der regionalen Infrastrukturentwicklung ab.

Fördermöglichkeiten für Ladeinfrastrukturen

Die Aktion Ladeinfrastruktur in Basel-Stadt unterstützt die Grundinstallation der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Parkhäusern und Parkierungsanlagen.

Steuerliche Vorteile von Elektroautos

Leider muss seit 2024 wieder Einfuhrsteuer auf Elektroautos gezahlt werden. Dies verteuert den Neuwagenpreis um 4 Prozent. Allerdings sparen Sie übers Jahr mit einem Elektroauto rund 800 CHF an Mineralölsteuer, denn auf den Ladestrom wird keine zusätzliche Steuer erhoben.

Steuervergünstigungen auf kantonaler Ebene

Etliche Schweizer Kantone bieten Steuererleichterungen auf die Motorfahrzeugsteuer für Elektrofahrzeuge. In der folgenden Tabelle sehen Sie, wie hoch diese je Kanton ausfällt.

KantonJährlicher Steuerbonus in CHFZusatzinformationen
AargauX
Appenzell Ausserrhoden X
Appenzell Innerrhoden X
Basel-Landschaft 300Bis Ende 2026
Basel-Stadt 125
Bern163
Freiburg649
Geneva 1,607 Steuererlass 100 Prozent
Glarus220Steuererlass 100 Prozent
GraubündenX
Jura394
LucerneX
Neuchâtel125
Nidwalden 390Bis Ende 2026 Steuererlass 100 Prozent
Obwalden62 Bis Ende 2025
SchaffhausenX
SchwyzX
Solothurn199Steuererlass 100 Prozent
St. Gallen 663Bis Ende 2026 100 Prozent, danach 50 Prozent der Steuer
TicinoX
Thurgau48Bis 31.01.2028
Uri187
VaudX
ValaisX
Zug255
Zurich 499Ende 2026 Steuererlass 100 Prozent

Zukunft der Elektromobilitätsförderung

Auch wegen der attraktiven Förderungen ist die Zahl der Neuzulassungen unter den batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) 2023 schweizweit auf 20,7 Prozent gestiegen, 2024 lag er bei 30 Prozent. Unter anderem als Reaktion auf sinkende Einnahmen aus der Mineralölsteuer hat der Bund ab 2024 die Wiedereinführung der Einfuhrsteuer für E-Autos beschlossen. Fast alle staatlichen Förderprogramme zur Elektromobilität wurden eingestellt. Dennoch ist der Trend zum E-Auto ungebrochen.

Das dürfte neben dem guten Ladenetz der Schweiz mit vielen Schnellladestationen an den sinkenden Preisen für E-Autos asiatischer Hersteller liegen. Das höhere Durchschnittseinkommen der Schweizer macht zudem die Investition in die etwas kostspieligen Stromer zu einer geringeren Hürde als in der EU.

Parallel zu den staatlichen Bemühungen und in Zusammenarbeit mit Institutionen der öffentlichen Hand hat sich mit der Roadmap Elektromobilität ein nicht-staatliches Fördernetzwerk aus verschiedenen Unternehmen zusammengeschlossen, die auf verschiedene Weise die Elektromobilität in der Schweiz vorantreiben. Die aktuelle zweite Phase des Aktionsplans will 2025 den Anteil der E-Autos an den Schweizer Neuzulassungen auf 50 Prozent steigern. Für 2026 ist die Einbeziehung des Schwerverkehrs und des öffentlichen Verkehrs geplant. Eine Studie des Bundesamts für Energie (BFE) geht von einem Anteil von mehr als 50 Prozent Steckerfahrzeugen bei den Neuzulassungen bis 2035 aus.

Die Akzeptanz der Elektromobilität in der Schweiz ist höher als bei den europäischen Nachbarn, auch wenn es nach wie vor Bedenken wegen der Reichweite gibt. Diese bewegen vor allem Menschen, die noch nie ein E-Auto gefahren sind, und werden der Vergangenheit angehören, wenn neue Batterien mit mehr Reichweite und kürzeren Ladezeiten auf den Markt kommen.

Dennoch tut die Schweiz sich und ihrer Umwelt keinen Gefallen, wenn sie die Förderung der Elektromobilität vernachlässigt. Die politischen Rahmenbedingungen bremsen das Wachstum stark. Weniger Anreiz als Strafe werden die CO2-Sanktionsgebühren für Auto-Importeure darstellen. Gleichfalls müssen Firmen bestrebt sein, ihren CO2-Fussabdruck zu senken, um den steigenden Kosten für Emissionen zu begegnen. In diesem Zuge werden sie auf die Elektrifizierung ihres Fuhrparks setzen und auch ihren Kunden Ladeinfrastruktur zur Verfügung stellen.

Flankiert wird diese Entwicklung vom neuen Stromgesetz, das die Rahmenbedingungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien schafft. Durch die Nutzung des bidirektionalen Ladens können Autos zugleich als mobile Stromspeicher dienen und die Energieversorgung mit nachhaltigem Strom aus Photovoltaik absichern.

Fazit

Bei der Schweizer Elektromobilität treffen ehrgeizige Ziele und dringende Notwendigkeit auf einen weitreichenden Förderstopp. Dennoch ist das Interesse der Bürger an Elektrofahrzeugen ungebrochen, auch wegen des überdurchschnittlich gut ausgebauten Schweizer Ladenetzes. Weiterhin erleichtern kantonale und regionale Programme der öffentlichen Hand und von interessierten Unternehmen den Einstieg in die Elektromobilität. Wenn Sie sich für ein Auto-Abo bei CARIFY entscheiden, können Sie unter zahlreichen Elektrofahrzeugen wählen und unverbindlich testen, ob die neue Art des Fahrens auch Sie begeistert. Wir geben alle Steuervorteile und Fördermittel an Sie weiter, indem wir die Raten fürs Auto den Kosten entsprechend anpassen.

FAQs

Wie viel spart man mit einem Elektroauto in der Schweiz?

Allein der Treibstoff eines E-Autos ist um ein Vielfaches günstiger als beim Verbrenner, umso mehr, wenn der Strom aus der hauseigenen PV-Anlage stammt. Regionale und kantonale Förderungen wie Rabatte auf die Motorfahrzeugsteuer oder Zuschüsse lassen die Betriebskosten eines Stromers weiter sinken. Ein weiteres Plus: E-Autos sind weniger wartungsanfällig.

Beim Verbrenner liegen die Kilometerkosten bei 86 bis 94 Rappen (12 Prozent der Summe entfallen auf den Treibstoff). Die Kilometerkosten eines Elektroautos betragen 79 bis 84 Rappen (3,5 Prozent sind Stromkosten).

Welche Zuschüsse gab es 2024 für E-Autos?

Leider wurden 2024 fast alle Zuschüsse für Elektroautos eingestellt. Das kann sich jederzeit wieder ändern. Es lohnt sich immer, auf den Websites des Wohnorts und Wohnkantons nach neuen Förderungen zu suchen und auch beim örtlichen Energieversorger zu schauen und die Autoversicherung wegen eines Umweltbonus anzufragen.

Wie viel Förderung bekommt man für ein Elektroauto?

In der Schweiz bieten einige Kantone eine Ermässigung der Motorfahrzeugsteuer an, die bis zu 100 Prozent betragen kann. Förderprogramme des Bundes gibt es derzeit nicht, aber einige Unternehmen und Gemeinden bieten weiterhin Förderungen an.

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